Telematik setzt sich zusammen aus den Begriffen Telekommunikation und Informatik. Die Technologie verknüpft mobilen Datenaustausch mit der computerbasierten Verarbeitung dieser Informationen. Damit lassen sich Daten aus Fahrzeugen digital übertragen und für den Disponenten in einer Systemplattform sinnvoll nutzbar machen.
Ein Telematiksystem erfasst permanent Daten über mobile Einheiten im Fahrzeug („On-Board Unit“) und sendet diese an einen Server, der die Systemplattform speist. Diese verarbeitet die Daten und stellt sie übersichtlich dar. Gleichzeitig werden die Daten analysiert und archiviert, um Auswertungen zu ermöglichen. Die Daten stehen Disponenten und Fahrern in Echtzeit zur Verfügung.
Datenerfassung
- GPS Daten
- Tachografendaten
- FMS Daten
DATENÜBERTRAGUNG
- Mobilfunknetz
- Echtzeitdaten
- Remoteübertragung
VISUALISIERUNG – ANALYSE
- Telematikplattform
- Datenverschmelzung
- Auswertung
ARCHIVIERUNG
- Eigener Server
- Externer Server
- Datensicherheit
Wozu Telematik?
Fahrzeugtelematik unterstützt vielfältige Funktionen, die ein effizientes Management im Fuhrpark ermöglichen. Sie leistet…
… mehr als mechanisches Auslesen
Telematik erhöht die Zuverlässigkeit, rechtzeitige Verfügbarkeit und Qualität von Informationen deutlich. So stehen Disponenten wesentlich mehr und präzisere Daten zur Verfügung.
… mehr als Datenübertragung
Telematik geht über die reine Datenerfassung hinaus. Die intelligente Verknüpfung und Verarbeitung der Daten schafft transparente Prozesse und gibt einen umfassenden Überblick über alle relevanten Vorgänge.
… mehr als ein Mensch allein
Telematik sammelt und interpretiert Daten detailliert und differenziert. Kein Mensch kann das in diesem Umfang und in dieser Reichweite leisten. So stehen Disponenten Informationen zur Verfügung, die ohne Telematik nicht zugänglich sind. Auch können Abläufe automatisiert werden, die routinemäßig viel Zeit kosten.
Typische Funktionen im Überblick
TOURENPLANUNG
Aus angelegten Rahmentouren generiert das System mit wenigen Klicks Tagestouren, die einem Fahrer zugeordnet werden können.
Durch die Einbeziehung von Kartendaten und verfügbaren Verkehrsinformationen wie auch Mautkosten können Telematiksysteme die optimale Route ermitteln, die sich direkt auf das Navigationsgerät im Fahrzeug übertragen lässt.
FAHRZEUGORTUNG
Über GPS-Daten zeigt das System zu jeder Zeit an, wo sich die Fahrzeuge gerade befinden. Das sorgt für volle Ankunftskontrolle.
Routenabweichungen werden sofort registriert, so dass Fahrer oder Disponent die Kunden direkt informieren können.
Mithilfe dieser Daten können im so genannten Geo-Fencing auch Zonen eingegrenzt werden, die das Fahrzeug nicht verlassen darf. Das beugt Diebstählen vor und gibt Fahrern mehr Sicherheit.
DISPONENT-FAHRER-KOMMUNIKATION
Telematik erlaubt eine strukturierte Kommunikation zwischen Disponent und Fahrer. Aufträge lassen sich einfach und schnell ins Cockpit übermitteln, ebenso Tourdaten und Planänderungen.
Die Speicherung der Daten ermöglicht es, auch nach Monaten empfangene und gesendete Nachrichten nachzuvollziehen.
Durch die Nachrichtenübertragung ohne Medienbruch an und vom Fahrer entfallen umständliche Zwischenschritte, die beispielsweise bei Kommunikation per Telefon oder Funk entstehen.
LENKZEITEN UND TACHODATEN AUSLESEN
Daten von Fahrerkarte und digitalem Tachograf lassen sich unkompliziert auslesen, mit Remote Modulen funktioniert das auch automatisiert.
Dabei erfasst das System Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer, gefahrene Kilometer, Geschwindigkeitsüberschreitungen und weitere relevante Informationen. Die übertragenen Daten werden im System übersichtlich dargestellt und geben Auskunft über verfügbare Restzeiten und Sozialverstöße. Reports sind mit wenigen Klicks erstellt.
Damit kommen Fuhrparkbetreiber ohne Mehraufwand ihren gesetzlichen Pflichten nach und es erleichtert die Einsatzplanung.
FAHRZEUGMANAGEMENT UND FAHRERBEWERTUNG
Telematiksysteme können auch Fahrzeugdaten von der Flotten-Management-Schnittstelle (FMS) auslesen.
Informationen wie Fahrzeuggeschwindigkeit, momentaner Kraftstoffverbrauch, Tankfüllstand und Kilometer bis zum nächsten Service fließen so in die Auswertung mit ein und vereinfachen etwa die Planung von Wartungsterminen wesentlich.
Auch das Fahrverhalten lässt sich über FMS-Daten erfassen und auswerten, was eine Optimierung und damit Kostenersparnis möglich macht.
Checkliste für den Kauf eines Telematiksystems
- Anforderungen festzurren
Es ist wichtig, die Abläufe im eigenen Unternehmen genau zu kennen und zu analysieren. Daraus lassen sich entsprechende Anforderungen an ein Telematiksystem ableiten. - Kompatibilität mit Bestandsystemen prüfen
Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle, etwa die bereits vorhandenen Managementsysteme. Nicht jede Telematikplattform verfügt über die passenden Schnittstellenanbindungen, um sie problemlos zu integrieren. Herstellerplattformen etwa funktionieren meist nur mit herstellereigenen Fahrzeugen - Datenimport ins neue System
Ein weiterer relevanter Punkt betrifft den Datenimport. Systeme mit entsprechenden Funktionen ermöglichen es, Stamm- und Adressdaten sowie bereits angelegte Touren und weitere Informationen einfach zu migrieren. - Skalierbarkeit beachten
Unternehmens- und Fuhrparkgröße haben ebenso entscheidende Bedeutung bei der Auswahl eines Telematiksystems. Manche Module sind eher für kleinere Unternehmen geeignet, andere richten sich an große Konzerne. Fachmännische Beratung ist hier das A und O. - Auf gute Support-Strukturen achten
Generell sind regionale Unternehmen zu empfehlen, die firmeneigene Lösungen entwickeln. Sie punkten durch kompetente Beratung und deutschsprachigen Support. - Standort des Servers festlegen
Der Standort des Servers bestimmt den Systemaufbau. Bei einer webbasierten Plattform stellt der Anbieter den Telematikserver zur Verfügung, auf dem die Daten sicher archiviert werden. Bei Systemen ohne anbieterinternen Server muss die komplette Server- und Rechnerinfrastruktur im Unternehmen installiert werden, was sich besonders für kleinere Unternehmen selten lohnt.