Rückblick DAKO Kompass Logistik 4.0 im November 2022

Ein „Klassentreffen“ mit realem Mehrwert

Zum diesjährigen Kompass Logistik 4.0 gab DAKO Anstoß für den Austausch über Hürden und Chancen im Verlags-, Post- und Warensendungsgeschäft.
Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Medienlogistik und Softwareexperten zum DAKO Kompass Logistik 4.0

In Kürze

Der diesjährige DAKO Kompass Logistik 4.0 fand am 8. November 2022 statt.

❯ Schwerpunkt „Verlag, Paket & Warensendung: Geschäfts­modelle, Mengen, Normen, Vernetzung“
Vertreter aus Medien- und Paketlogistik diskutierten über den Status Quo, Best-Practice-Beispiele, Zukunfts­entwicklungen und die Hürden im täglichen Business der Branche.

Vielversprechende Strategien für die Zukunft:
❯ Investitionen in neue Geschäftsfelder
❯ das Potenzial regionaler Dienstleister und Händler nutzen
❯ überregionale Vernetzung mit Mitstreitern
❯ Digitalisierung und Standardisierung relevanter Prozesse und Produkte

Seit 2019 ist die DAKO GmbH bereits Gastgeber der Veranstaltungs­reihe DAKO Kompass Logistik 4.0, die sich immer wieder zeitaktuellen Themen aus der Transport- und Logistikwelt widmet. Am 8. November 2022 fand diese erneut statt, dieses Mal mit dem thematischen Fokus „Verlag, Paket & Warensendung: Geschäftsmodelle, Mengen, Normen, Vernetzung“. Wie die Spezifität des behandelten Problemfelds schon vermuten lässt, war zu diesem Event ein exklusiver Kreis aus Entscheidern und Entscheiderinnen der Post-, Verlagslogistik- und KEP-Branche geladen, der sich gemeinsam über den aktuellen Stand, Best-Practice-Beispiele, zukünftige Entwicklungen und die Schwierigkeiten im Geschäftsalltag der First-and-Last-Mile Dienstleister austauschte. Vorgestellt wurden auch erste Ergebnisse aus dem thematisch passenden Forschungsprojekt KEP-COOP – ein EFRE-gefördertes Vorhaben im Freistaat Thüringen, kofinanziert von der Europäischen Union.

Die Krise bewältigt sich nicht allein

Tiefe Einblicke in die aktuelle Situation

Inhaltlich begann dieses Arbeitstreffen mit einem abwechslungs­reichen Vortragsprogramm, welches versuchte, den Themenbereich aus möglichst vielen unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Es kamen sowohl Aktive aus Branchenverbänden, Politik, Post­logistik- und Handels­netzwerken zu Wort, aber auch Verlags­logistiker sowie Forscher und Forscherinnen.

So unterschiedlich die jeweiligen Blick­richtungen sein mochten, so stark ähnelten sich die Problem­diagnosen. Und so nahmen die Vortragenden immer wieder direkt Bezug aufeinander, unabhängig von konkretem Geschäftsfeld und Organisationsform.

Die geteilte Kerndiagnose war, dass aktuelle Krisen­phänomene, politische Veränderungen auf internationaler und europäischer Ebene und ein schneller Wandel des Marktes für einen Veränderungs­druck sorgen, der Unternehmen sehr viel drastischer mit grundsätzlichen Entscheidungs­fragen konfrontiere: Soll mit Volldampf in einen Kurswechsel und Innovation investiert werden (mit entsprechenden Implementations­kosten)? Oder wird sich mit leichten Kurs­anpassungen in alten Fahrwassern begnügt (bei vermeintlich niedrigerem Risiko)?

Diagnose als erster Schritt zur Überwindung von Herausforderungen

Die gemeinsame Podiumsdiskussion versuchte mögliche Antworten auf die aktuellen Problemlagen und die gestellten Fragen gemeinsam zu beleuchten und abzuwägen. Das schon während der Vorträge immer wieder geäußerte Bekenntnis, dass man sich wie bei einem „Klassentreffen“ unter Gleichgesinnten fühle, wurde nun umso greifbarer.

Und das nicht von ungefähr: Weder Verlagslogistiker noch KEP-Dienstleister arbeiten im luftleeren Raum, sondern sie alle sind von externen und internen Faktoren abhängig, die ihre Handlungsoptionen wesentlich einschränken und sie vor Herausforderungen bei der Gestaltung ihrer Geschäftsmodelle und bei der Realisierung von tiefgreifenden Neuerungen stellen.

Neben externen Faktoren wie Personal- und Ressourcenknappheit, ökologischen Normen, Erwartungshaltungen der Kunden, Preiserhöhungen sowie sinkenden Absatzzahlen im klassischen Postgeschäft und dem Printsektor kamen auch interne Hürden wie Reformstau, fehlende Entscheidungs- und Handlungsspielräume in neuen Geschäftsfeldern, Investitionsmüdigkeit oder die Konkurrenz zu „großen“ Mitbewerbern zur Sprache.

Nicht jammern – klotzen!

Diskussionen und Impulse für die Zukunft

Natürlich begnügten sich weder die Vorträge noch die anschließende Diskussion damit, Probleme aufzulisten. Um in der Zukunft erfolgreich auf dem Markt zu bestehen, reiche es eben nicht aus, „den letzten halben Cent aus einem bestehenden Produkt zu quetschen“, (Anm. einer Teilnehmerin). Und so machten sich die Teilnehmenden gegenseitig Mut, neu zu denken und gemeinsam ertragreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Dabei dürften keine Energie und Ressourcen darauf verschwendet werden, jeweils eine zu „120% funktionierende Lösung zu finden“, sondern man müsse den Mut haben, auch Visionen zu verfolgen, die „zu 70% funktionieren und dann in der Praxis hinzulernen“ (Anm. eines Podiumsteilnehmers).

Die diskutierten Perspektiven riefen daher auch einmütiges Nicken im Auditorium hervor: großzügige Investitionen in neue Geschäftsfelder, Konzentration auf das Potential regionaler Dienstleister und Händler (bzw. regional verwurzeltes E-Commerce), bei paralleler überregionaler Vernetzung mit Gleichgesinnten sowie eine auf diese Handlungsfelder zugeschnittene Digitalisierung und Standardisierung aller relevanten Kernprozesse und Produkte. Die Tatsache, dass alle Gäste des DAKO Kompass Logistik 4.0 mit sehr ähnlichen Problemen zu kämpfen haben, bietet die Chance, diese auch gemeinsam anzugehen und Investitionsrisiken in Zukunft kooperativ zu senken.

DAKO wird auch in dieser Zukunft gerne Gastgeber eines nächsten Branchen-Klassentreffens sein, bei dem dann wieder über die weiteren Schritte auf diesem neuen Weg berichtet und gestritten werden kann – in gewohnt vertrauter Atmosphäre.

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